Infrastruktur

Marica – Eine aufstrebende Stadt in Rio de Janeiro – voll von Plänen mit denkwürdigen Prioritäten

Ein Einblick zum Projekt VLT in Maricá, Bundesstaat Rio de Janeiro, und einer möglichen Verbindung nach Niterói

VLT steht für Veículo Leve sobre Trilhos, also für ein Stadtbahnsystem. Brasilien hat VLT-Systeme in Städten wie Rio (VLT Carioca) und Fortaleza eingeführt.

1. Projektname und Überblick

  • VLT da Costa do Sol: Ein städtisches Straßenbahnprojekt (Veículo Leve sobre Trilhos) in Maricá, finanziert durch Ölroyalties.
  • Ziel: Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs, Reduzierung des Individualverkehrs und Förderung der städtischen Entwicklung.
  • Strecke: Die erste Phase (2023 eröffnet) umfasst 22 km und verbindet das Zentrum von Maricá mit dem Strandgebiet Itaipuaçu. Geplante Erweiterungen sehen eine Ausdehnung nach Barra de Maricá und São José do Imbassaí vor.

2. Technische Details

  • Züge: Elektrische Triebzüge mit Kapazitäten für bis zu 300 Passagiere.
  • Geschwindigkeit: Bis zu 80 km/h (Durchschnitt 40 km/h).
  • Kosten: Rund 1,2 Mrd. BRL (ca. 220 Mio. EUR), finanziert durch die Gemeinde Maricá.

3 . Entwicklungsphasen

  • Phase 1: Innenstadt ↔ Itaipuaçu (2023).
  • Phase 2: Erweiterung nach Ponta Negra und Saquarema (geplant bis 2026).
  • Langfristig: Anbindung an die Region der Lagos (z. B. Cabo Frio).

Einblicke in das Projekt VLT in Maricá, Bundesstaat Rio de Janeiro, und einer möglichen Verbindung nach Niterói

VLT steht für Veículo Leve sobre Trilhos, also für ein Stadtbahnsystem. Brasilien hat VLT-Systeme in Städten wie Rio (VLT Carioca) und Fortaleza eingeführt.

Hintergrund zum VLT-Projekt in Maricá

  1. Projektname und Überblick
    • VLT da Costa do Sol: Ein städtisches Straßenbahnprojekt (Veículo Leve sobre Trilhos) in Maricá, finanziert durch Ölroyalties.
    • Ziel: Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs, Reduzierung des Individualverkehrs und Förderung der städtischen Entwicklung.
    • Strecke: Die erste Phase (2023 eröffnet) umfasst 22 km und verbindet das Zentrum von Maricá mit dem Strandgebiet Itaipuaçu. Geplante Erweiterungen sehen eine Ausdehnung nach Barra de Maricá und São José do Imbassaí vor.
  2. Technische Details
    • Züge: Elektrische Triebzüge mit Kapazitäten für bis zu 300 Passagiere.
    • Geschwindigkeit: Bis zu 80 km/h (Durchschnitt 40 km/h).
    • Kosten: Rund 1,2 Mrd. BRL (ca. 220 Mio. EUR), finanziert durch die Gemeinde Maricá.
  3. Entwicklungsphasen
    • Phase 1: Innenstadt ↔ Itaipuaçu (2023).
    • Phase 2: Erweiterung nach Ponta Negra und Saquarema (geplant bis 2026).
    • Langfristig: Anbindung an die Region der Lagos (z. B. Cabo Frio).
  4. Hintergrund zur Finanzierung
    • Maricá profitiert stark von Ölroyalties durch Offshore-Förderung in der Pré-Sal-Region.
    • Die Gemeinde investiert gezielt in Infrastruktur und Sozialprogramme, um die Lebensqualität zu steigern.

Mögliche Verbindung nach Niterói: Aktueller Stand und Herausforderungen

  1. Aktuelle Verkehrssituation zwischen Maricá und Niterói
    • Entfernung: Ca. 50 km (über die Rodovia Amaral Peixoto und Rio-Niterói-Brücke).
    • Bestehende Verbindungen: Überlandbusse und Privatverkehr; keine Schienenanbindung.
    • Probleme: Staus auf der RJ-106, lange Reisezeiten (bis zu 1,5 Stunden).
  2. Diskussionen um eine Stadtbahn Maricá–Niterói
    • Keine offiziellen Pläne: Derzeit existiert kein bestätigtes Projekt für eine direkte VLT-Verbindung zwischen Maricá und Niterói.
    • Regionale Initiativen: Der Bundesstaat Rio de Janeiro plant jedoch den Ausbau des Schienenverkehrsnetzes (z. B. Erweiterung der SuperVia-Regionalzüge oder neue Metro-Linien).
    • Potenzielle Hürden:
      • Topografie: Küstennahe Gebiete mit Bergen und Lagunen erschweren den Bau.
      • Kosten: Schätzungen für eine 50 km lange Strecke lägen bei über 3 Mrd. BRL.
      • Politische Koordination: Erfordert Zusammenarbeit zwischen Maricá, Niterói und dem Bundesstaat.
  3. Alternative Projekte
    • BRT-Systeme: Bus Rapid Transit auf bestehenden Straßen (kostengünstiger).
    • Rio-Niterói-Fähren: Ausbau der Schiffsverbindungen als Ergänzung.
    • Integration mit der Metro Rio: Eine Anbindung Maricás an die Linie 3 (Niterói ↔ Rio) ist theoretisch möglich, aber nicht geplant.

Argumente für eine Stadtbahn Maricá–Niterói

  1. Verkehrsentlastung
    • Reduzierung des Individualverkehrs auf der RJ-106, die häufig überlastet ist.
  2. Wirtschaftliche Integration
    • Bessere Anbindung an Niterói (Wirtschaftszentrum) und Rio de Janeiro.
  3. Umweltaspekte
    • Emissionseinsparungen durch elektrischen Betrieb.

Empfehlungen, nächste Schritte und Kritik

  1. Machbarkeitsstudie: Prüfung von Kosten, Umweltauswirkungen und Nutzerpotenzial.
  2. Politische Lobbyarbeit: Einbindung der Landesregierung und Finanzierungszusagen.
  3. Public-Private Partnerships (PPP): Einbeziehung privater Investoren zur Kostenreduktion.
  4. Kritik: Auch hier stellt sich die Frage, inwieweit die Umsetzung und der Bau einer solchen Stadtbahn tatsächlich den Bedürfnissen der Bevölkerung Maricás gerecht wird. Sollte nicht der Ausbau der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sowie der Aufbau eines zuverlässigen Stromnetzes eine höhere Priorität einnehmen? 

Quellen und Weiterführendes

  • Prefeitura de Maricá: Offizielle Updates zum VLT da Costa do Sol.
  • Plano Diretor de Transporte do Estado do Rio de Janeiro (2022–2030): Enthält Prioritäten für regionale Infrastruktur.
  • ANP (Agência Nacional do Petróleo): Daten zu Ölroyalties in Maricá.

    Hinweis: Eine direkte Stadtbahn zwischen Maricá und Niterói ist derzeit nicht in Umsetzung, könnte aber langfristig Teil einer regionalen Verkehrsstrategie werden. Für aktuelle Verbindungen empfehlen sich Busse oder die Nutzung der VLT-Anbindung in Maricá mit Umstieg in Niterói.

Uwe Haas hat sein Studium der Physik an der Universität Greifswald (Deutschland) in 1990 abgeschlossen. Einige Jahre hat er in Forschung und Entwicklung an der Technischen Hochschule in Wismar gearbeitet. Aus gesellschaftlichen und privaten Gründen wurde er als IT Berater tätig, verlor aber nie seine Hingabe zur Physik. Über einen Zeitraum von 14 Jahren lernte er einige Bereiche Nord- und West-Brasiliens durch viele Reisen kennen, um dann in 2023 den Standort Maricá - RJ als strategischen Rückzugsort zu wählen. Aber auch hier in der Stadt mit viel Potenzial und Gegensätzen ist der Wunsch nach konstruktiven Beiträgen zur Veränderung und Verbesserung vorhanden.